Vor mir: ein Kunstwerk, das meine Augen und Tastsinne betört. Hinter mir: ein Kunstwerk namens Noma, das meine Geschmacks- und Geruchssinne betört. Und neben mir: mein langjähriger Lebenspartner… Ich sitze in einem S-Klasse Coupé am Hafen in Kopenhagen – aber wie kam es dazu?
In meinem Job in der Designkommunikation habe ich täglich mit „unseren“ Produkten zu tun. Und dabei nicht nur mit Fahrzeugen, die aktuell auf der Straße zu sehen sind, sondern auch mit den Schönheiten der Zukunft. Umso größer ist meine Begeisterung, als ich die Chance für eine „kundennahe Fahrerprobung“, kurz KNFE, bekomme: Ich darf ein S-Klasse Coupé in einem Zeitraum von 6 Tagen und unter der Auflage, mindestens 2.000 km zu absolvieren, fahren.
Das schreckt mich als Halb-Dänin mit großer Familie im Norden und demzufolge vielen verbrachten Stunden meiner Kindheit auf der Autobahn nicht ab. S-Klasse Coupé. In Weiß. Man muss eben von Zeit zu Zeit Opfer bringen. Ich freue mich auf die Fahrt und meine Familienmitglieder, von denen einige mittlerweile auch in Schweden leben. Idealerweise liegt der Termin meiner Ausfahrt um Mitsommer. Welch ein Zufall…
Intuitiv bedienbar – Assistenzfunktionen der S-Klasse
Alles beginnt mit einer grundlegenden Einführung in das Fahrzeug sowie in die geltenden Verhaltensregeln. Die Kollegen erklären geduldig das korrekte Tanken, Waschen, Verhalten bei Unfällen und so weiter. Fast eine Stunde bekommen wir KNFE‘ler in einer S-Klasse sitzend sämtliche Assistenzfunktionen erläutert.
Es scheint unmöglich, sich hier kurz zu fassen. Ich vermute, dass diese Woche S-Klasse einen „kleinen“ Kontrast zu meinem smart fortwo in der heimischen Garage bilden könnte.
Wie beim ersten Date
Endlich können wir die jeweiligen Fahrzeuge in Empfang nehmen. Ich stehe vor einem traumhaft schönen metallic diamant-weißen S-Klasse Coupé. Habe ich mich vor meinem ersten Kuss genauso gefühlt?
Die Designphilosophie von Mercedes-Benz füllt sich spätestens jetzt für mich mit Leben:
Sinnliche Klarheit in ihrer schönsten Form.
„Ausdruck eines modernen Luxus. Klare Formen und glatte Flächen, die Hightech inszenieren und zugleich Emotionen wecken. Die skulpturhafte Erscheinung verleiht ihm eine klassische Eleganz, die mit der modern-progressiven Formensprache eine perfekte Symbiose bildet.“
Halt, ich bin ja im Urlaub! Ich komme wieder zu mir. Die Arbeit lässt einen halt doch nicht los.
S-Klasse: Der Weg ist das Ziel
Mein begeisterter Mitfahrer, respektive Lebenspartner, ist kaum vom Steuer wegzubewegen. Es kristallisiert sich im Laufe der 6 Tage heraus, welch‘ starke Bindung er zu einem Fahrzeug aufbauen kann. Ihm wird die Trennung erheblich schwerer fallen als mir…
Vor uns liegen rund 2.600 km. Wir gleiten bei schönstem Sommer- und Reisewetter über die A7 und freuen uns über jede Menge bewundernde Blicke. Pflichtbewusst, wie wir sind, prüfen wir nicht nur sämtliche Assistenzsysteme auf ihre Benutzerfreundlichkeit, sondern auch und vor allem ausgiebig die Massagefunktion der Sitze.
Was macht ein Schwabe kurz vor der dänischen Grenze?
Kurz vor der dänischen Grenze legen wir im sogenannten Shopping-Himmel „Scandinavian Park“ einen Boxenstopp ein. Diverse Mitbringsel in Form von Spirituosen für die dänischen Verwandten besorgen. An dieser Stelle sei explizit darauf hingewiesen, dass Lebensmittel, insbesondere Alkohol, in Skandinavien äußerst teuer sind und die Nordmänner und -frauen gerne jenseits ihrer Landesgrenzen einkaufen und auch gerne trinken. Die Dänen gelten nicht nur als das glücklichste, sondern auch als das freundlichste Volk. Ob da wohl ein kausaler Zusammenhang besteht?
Entschleunigung auf Dänisch
Nach der Grenze erlaubt das dänische Verkehrsministerium nicht die volle Leistung des Mercedes auszufahren und begrenzt uns auf 130 km/h. Ideal für Distronic Plus oder wie die Dänen sagen – einfach „hyggelig“. In knapp drei Stunden durchqueren wir Dänemark und erreichen Schweden: Natur und Ortschaften mit Bullerbü-Charme und gefällige Szenerie.
Passend zum S-Klasse Design: Skandinavische Reduziertheit
Nach einer Nacht, die man kaum so nennen kann, da es kaum dunkler wird als der Lichtkegel einer Energiesparlampe, setzen wir unsere Reise mit dem direkten Ziel Kopenhagen fort. In unserem Hotel im Innenstadtbezirk, in bester Nähe zu Nyhavn tauschen wir die sinnlich-klare Formensprache aus dem Hause Mercedes-Benz gegen skandinavische Reduziertheit. Unsere Unterkunft bringt Schlaf- und Waschgelegenheit auf gefühlten 5 m² unter und das zu einem stolzen Preis von knapp 200 Euro die Nacht.






Wir genießen landes-typisches Smörrebröd und dänisches Bier mit Blick auf das Wasser im Kopenhagener Hafen, das alte Schauspielhaus und die gegenüberliegenden Oper. Nebenan befindet sich auf der Papierøn eines der fabelhaftesten Streetfood-Sammelsurien in absolut coolster Location überhaupt, während nur ein paar Meter weiter das legendäre Noma liegt, welches mehrmals zum weltbesten Restaurant gewählt wurde.
Fehlplanung auf Dänisch
Bemerkenswert an dieser Stelle ist eine Brücke, die von zwei Seiten aus dem Ufer ragt, ohne sich jedoch in der Mitte zu treffen. Kaum zu glauben, aber dies war tatsächlich eine komplette Fehlplanung. Ich weiß nicht warum, aber teilweise fühle ich mich an hiesige Bauprojekte erinnert.
Lousiana!
Die wunderschöne Stadt Kopenhagen lohnt sich zu Fuß, per Boot und mit dem Fahrrad zu erkunden. Wir nehmen uns das zu Herzen und steigen in unser S-Coupé. Wir besuchen Christiania, den legendären Freistaat im Stadtbezirk der Hauptstadt, das Designmuseum Danmark und schließlich das Louisiana in Humlebaeck – quasi die „Hamptons“ von Kopenhagen.






Das Louisiana ist ein Museum of Modern Art, welches das wohl bedeutendste seiner Art für moderne und zeitgenössische Kunst in Dänemark ist. Es liegt direkt am Ufer des Öresund. Benannt wurde es übrigens nach den drei (!) Ehefrauen des Vorbesitzers und Erbauers, die alle den Namen Louise trugen – ein in Dänemark durchaus gängiger Frauenname.
2.600 km vergehen mit Massagesitzen wie im Flug
Leider steht schon wieder die Heimreise an, 5 Tage sind um und wir müssen zurück. Der Abschied fällt schwer. Tröstend ist die Tatsache, während der 10 stündigen Rückfahrt nach Stuttgart die fantastische Massagefunktion weiter auszutesten. Die Bilanz meines Roadtrips: Nicht nur die skandinavischen Länder sind in jeder Hinsicht beeindruckend, auch langjährige Lebenspartner können es irgendwie noch sein, wie ich zur Beruhigung feststelle…
Größte Zufriedenheit verschafft jedoch die erneute Erkenntnis, in einem Bereich zu arbeiten, der Leidenschaft erzeugt. Ich könnte auf der Stelle wieder einen Roadtrip mit einem Design-Kunstwerk im Stile eines S-Coupés machen – und das ist nicht gelogen. Denn Sie wissen ja: Dän(inn)en lügen nicht…
Der Beitrag Unterwegs im siebten Himmel erschien zuerst auf Daimler-Blog.